Kim Blatter

Deep State is watching you: US-Navy will 350 Milliarden Social-Media-Posts auswerten

Die US-Marine plant ein Projekt, bei dem 350 Milliarden Social-Media-Posts archiviert und ausgewertet werden sollen – aus reinen »Forschungszwecken«, versteht sich. Allmählich wird es auch den letzten Träumern bewusst: Der amerikanische Kontrollzwang zerstört nicht nur unsere Privatsphäre, er lässt auch den weltweiten Meinungsterror weiter voranschreiten.

Dass US-Geheimdienste seit Jahren weltweit Milliarden von Daten sammeln, ist spätestens seit dem NSA-Skandal kein Geheimnis mehr. Überwachung im »Kampf gegen den Terrorismus« hieß es noch vor Jahren, mittlerweile agiert man unter dem Deckmantel von »Forschungszwecken«. Fakt ist, der Deep State ist nicht nur hungrig nach Daten, er ist unersättlich.

Die Überwachungspolitik der Amerikaner kennt keine Grenzen mehr. So berichtet RT über ein neues Projekt, bei dem 350 Milliarden Social-Media-Posts aus den Jahren 2014 bis 2016 ausgewertet werden sollen.

Das Marineministerium fordert nun potenzielle Auftragnehmer auf, Angebote für dieses Projekt zu erstellen. Die Daten sollen von einer einzigen Social-Media-Plattform übernommen werden – um welche es sich hierbei handelt, wird nicht erwähnt.

Die Navy sagte, dass das Archiv für »laufende Forschungsarbeiten« über »die Entwicklung von Sprachgemeinschaften« und »sich abzeichnende Formen des kollektiven Sprachausdrucks im Laufe der Zeit und über Ländergrenzen hinweg« genutzt werden solle.

Dass es sich bei dieser »Sprachforschung« um reinste Spionage von persönlichen Daten handelt, die für Propagandazwecke genutzt werden können, liegt auf der Hand. Welche Global Player davon profitieren würden, kann sich jeder ausmalen.

Ausspähen und abhören – das ist die Devise der Amerikaner auch im Jahr 2019. Zum neuen Social-Media-Projekt heißt es im Vertrag: »Wir möchten ein groß angelegtes, globales Archiv von Social-Media-Daten schaffen, das Texte aus öffentlichen Social-Media-Posts in allen Ländern und Sprachen, die von der Social-Media-Plattform abgedeckt werden, bereitstellt.«

Hierbei sollen »keine private Kommunikation oder private Nutzerdaten« in die Datenbank aufgenommen werden. Alle Datensätze müssten jedoch das genaue Datum mit Uhrzeit enthalten, an dem die jeweilige Nachricht veröffentlicht wurde, sowie einen der Nachricht zugeordneten Benutzernamen.

Darüber hinaus müsse jeder Datensatz im Archiv alle öffentlich zugänglichen Metadaten enthalten, einschließlich Land, Sprache, Hashtags, Standort, Zeitstempel und URLs, die mit dem ursprünglichen Beitrag verknüpft waren, so RT.

Die US-Regierung hat bereits Interesse daran bekundet, Social-Media-Daten zu sammeln, um die Amerikaner besser verfolgen zu können. 2018 veröffentlichte das U.S. Department of Homeland Security eine Ausschreibung, in der Unternehmen aufgefordert wurden, Angebote für eine Datenbank zu erstellen, die 290 000 globale Nachrichtenquellen in über 100 Sprachen verfolgt.

Im Vertrag wurde auch erwähnt, die »Influencer« im Auge zu behalten, weshalb spekuliert wurde, dass die vorgeschlagene Datenbank zur Überwachung von Journalisten verwendet werden könnte.

Ob beim neuen »Forschungsprojekt« der US-Navy auch in erster Linie Postings von Journalisten und Meinungsträger »ausgewertet« werden sollen? Jedenfalls ist die Vorstellung, dass das US-Militär uns rund um die Uhr überwacht und unzuträgliche Sichtweisen sowie Berichterstattungen bestraft, eine ganz düstere.

Donnerstag, 23.05.2019