Torsten Groß

Dramatische Sicherheitslage in New York: Der Big Apple im Niedergang

dpa219790788_new_york_black_lives_matter_blm_polizei_feuer_brand_randale_ausschreitungen_linksextremismus

New York, das einst glitzernde Kronjuwel der USA, droht im Zeichen von Corona-Krise, Protesten der radikalen Black-Lives-Matter-Bewegung und einem unfähigen linken Bürgermeister unter die Herrschaft des Pöbels zu geraten. Der »Big Apple«, wie wir ihn bislang kannten, könnte untergehen!

Schon ein Blick in die Kriminalitätsstatistik von New York City offenbart Erschreckendes: Die Gewalt explodiert. In der ersten Hälfte des Jahres 2020 ist die Zahl der Menschen, die von Kriminellen mit Schusswaffen verletzt oder getötet wurden, gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 51 Prozent auf 616 gestiegen. Allein im Juni sind 250 Opfer zu beklagen gewesen. Im Jahr zuvor waren es nur 97. Außerdem wurden im laufenden Jahr in New York 176 Morde begangen, was einem Anstieg um 23 Prozent entspricht. Die Zahl der Einbrüche ist um 119 Prozent und die der Autodiebstähle um 48 Prozent gestiegen.

Viele New Yorker machen Bürgermeister Bill de Blasio für die dramatische Sicherheitslage verantwortlich. De Blasio, der dem linken Flügel der demokratischen Partei angehört und die Stadt seit 2014 regiert, hat in Reaktion auf die Proteste des Black-Lives-Matter-Bewegung (BLM) nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd angekündigt, die Mittel für die Polizei um eine Milliarde Dollar zu kürzen.

914300_ulkotte_vorsicht_buergerkriegAußerdem wurde die zwei Jahrzehnte lang angewendete »Stop-and-Fisk«-Praxis verboten, die es Polizeibeamten erlaubte, jede Person bei einem »begründeten Verdacht« auf der Straße anzuhalten und zu durchsuchen. Verabschiedet hat man sich in New York überdies vom Broken-Windows-Konzept, also der konsequenten Verfolgung auch kleinerer Vergehen, sowie den sog. »Flying Squads«, Spezialeinheiten, die Straftäter ohne Rücksicht auf die Grenzen einzelner Polizeibezirke verfolgten.

Darüber hinaus hat Stadtoberhaupt de Blasio das Strafrecht reformiert und die zu hinterlegende Kaution für Dutzende Straftaten gesenkt. Fast zweieinhalbtausend Häftlinge sind aus dem Gefängnis auf Rykers Island entlassen worden, was eine zusätzliche Gefährdung der Bevölkerung mit sich bringt.

Die negativen Folgen der linken »Reformpolitik«, die der Demokrat de Blasio zu verantworten hat, zeigen sich in der gegenwärtigen Krise mit aller Deutlichkeit.

Die Police Benevolent Association of the City of New York (PBA), die Gewerkschaft der New Yorker Polizei mit 24.000 Mitgliedern, wirft de Blasio vor, ein »Anti-Cop« zu sein. Das sehen viele Beamte genauso und ziehen deshalb die Konsequenzen: Allein im Juni haben 272 New Yorker Polizisten einen Antrag auf vorzeitige Pensionierung gestellt. Das sind 49 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Das New York Police Department (NYPD) sei völlig demoralisiert, beschrieb unlängst ein Polizist die Lage. Und Patrick Lynch, Präsident der PBA, klagt:

»Wie können wir in diesem Umfeld weiterhin unsere Arbeit tun? Natürlich ist eine kastrierte Polizei genau das, was der Anti-Cop-Mob will. Wenn wir keine Polizisten haben, weil niemand ein Polizist sein will, werden sie ihr Endziel erreicht haben.«

Dieses Endziel ist die Anarchie, ein dauerhafter Zustand der Gesetzlosigkeit, in dem die Gewalt und kriminelle Gangs die Straßen regieren. Wie das in der Praxis aussieht, zeigen die in New York nach wie vor stattfindenden Ausschreitungen und Plünderungen von Geschäften im Umfeld der BLM-Proteste.

Doch es ist nicht nur die brisante Sicherheitslage, die New York zunehmend ins Chaos stürzt. Auch die in den USA grassierende Covid-19-Pandemie hat die Millionenstadt hart getroffen. Mit derzeit rund 222.000 bestätigten Infektionsfälle und 22.700 Toten ist New York weltweit die Metropole mit den meisten Corona-Opfern. Als die Seuche im März Big Apple mit voller Wucht erreichte, befand sich die Stadt bereits seit Jahren im Niedergang, was die Verbreitung des Virus begünstigte. Es existierte ein riesiges Wohlstandsgefälle, das sich auch im Verhalten der Bevölkerung widerspiegelte: Während 500.000 zumeist wohlhabende Bewohner der Mittel- und Oberschicht aus der Stadt flohen und Teile von Manhattan als eine »Geisterstadt« zurückließen, mussten sozial schwache Menschen und Immigranten in New York bleiben, wo sie in zumeist sehr beengten Verhältnissen mit mehreren Personen in einem Haushalt leben. So hat das Corona-Virus leichtes Spiel, was ein wesentlicher Grund für die hohe Zahl von Infektionen in New York City ist.

970500_greilich_ratgeber_einbruchschutzVon Solidarität, die New Yorks Community nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auszeichnete, ist in der gegenwärtigen Situation jedenfalls nichts zu spüren. Jeder ist sich selbst der Nächste und versucht, die eigene Haut und die seiner Familie zu retten. Ein Einwohner der Stadt drückte es kürzlich so aus: »New York ist zu einem Ort geworden, an dem die Suppenküchen voll und die Wolkenkratzer leer sind.« Hier zeigt sich ein grundlegendes Defizit heterogener, multikultureller Gesellschaften, die unter dem Druck krisenhafter Umbrüche im Kampf um Macht und Ressourcen in ihre Bestandteile zerfallen, weil es an einem tragfähigen Basiskonsens fehlt, der das Gemeinwesen eint.

Der viel zitierte »Melting Pot« USA ist immer schon eine Schimäre gewesen, was sich in der gegenwärtigen Ausnahmesituation noch einmal in brutaler Deutlichkeit zeigt.

Corona hat die Wirtschaft der einst pulsierenden Millionenstadt New York schwer getroffen. Mehr als 1,2 Millionen Menschen haben ihre Arbeit verloren, meist schlecht bezahlte Jobs in Restaurants und im Einzelhandel. Die Straßen, die einst von Touristen wimmelten, sind praktisch leer. Geschäfte und Restaurants wurden mit Brettern vernagelt, um sie vor Plünderern und Randalierern zu schützen. Hotels sind geschlossen. Der Broadway, das legendäre Theaterviertel am Times Square, liegt im Dunkeln. Vorstellungen dürften erst wieder im kommenden Jahr stattfinden, wenn es die Lage denn zulässt. Für die Theaterbetreiber bedeutet der Lockdown einen Verlust von 35 Millionen Dollar pro Woche, die normalerweise mit dem Verkauf von Eintrittskarten verdient werden. Wie es um die wirtschaftliche Lage der Stadt bestellt ist, zeigt auch ein Blick in die New Yorker U-Bahn, die früher 750.000 Pendler am Tag beförderte, heute aber menschenleer ist. Am sonst so geschäftigen Times Square tummelt sich nur noch eine kleine Handvoll Straßenhändler, die anstelle von gefälschten Designer-Artikeln Handdesinfektionsmittel und Gesichtsmasken anbieten.

Einige Experten gehen davon aus, dass sich New York vom Exodus seiner Leistungsträger nicht mehr erholen wird. Tausende von Einwohnern haben die Metropole am Hudson River bereits dauerhaft verlassen und sind in andere Städte gezogen, die als sicher gelten: Austin in Texas etwa oder Tulsa in Oklahoma, wo die Technologiebranche neuen Mitarbeitern einen Willkommensbonus von 10.000 Dollar bezahlt. Dieser Trend könnte durch die drohende Immobilienkrise noch verschärft werden. Viele New Yorker sind wegen der explodierenden Mieten in den letzten Jahren bereits aus der City in die billigeren Außenbezirke der Stadt vertrieben worden. Wegen des Lockdowns der Wirtschaft in der Corona-Krise sind zahlreiche private Haushalte und Gewerbetreibende nicht mehr in der Lage, ihre Miete zu bezahlen. Ein landesweites Räumungsmoratorium, das seit März in Kraft ist, läuft am 20. August aus. Wer dann seine Mietrückstände nicht ausgleichen kann, wird auf der Straße stehen. Viele Einzelhändler und Restaurantbesitzer ziehen bereits jetzt die Konsequenzen und schließen ihre Geschäfte, um in einem anderen Teil des Landes neu anzufangen. Sie werden New York für immer den Rücken kehren.

Auch ein großer Teil der sogenannten Millenials, also die Generation der 20- bis 40-Jährigen, die teilweise vor Jahren in die Stadt gezogen waren, verlassen New York wieder. Sie kehren nach Hause zu ihren Eltern zurück. Ob sie jemals wiederkommen werden, steht in den Sternen. Und es gibt noch einen weiteren Trend, der die dauerhafte Abwanderung von gut qualifizierten Menschen aus New York City begünstigt: Die Möglichkeit, via PC und Internet von zu Hause aus zu arbeiten, weit entfernt vom Standort des Arbeitgebers. Das macht es für flexible Erwerbstätige sehr viel einfacher, sich im Speckgürtel der Citys bzw. in kleineren Städten anzusiedeln, die sicherer, sauberer und gemessen an Mieten und Lebenshaltungskosten günstiger sind als New York, das als immer schmutziger und gefährlicher wahrgenommen wird.

Eine ähnliche Entwicklung wie in New York zeichnet sich gegenwärtig auch in anderen Großstädten der USA ab. In den deutschen Mainstream-Medien erfährt man davon so gut wie nichts. Dort wird uns weitgehende Normalität vorgegaukelt und der Eindruck vermittelt, die von interessierter Seite orchestrierten Anti-Rassismus-Proteste würden von Ausnahmen abgesehen friedlich verlaufen. Doch dem ist nicht so.

Neben New York sind u. a. Atlanta und Chicago Hotspots der Gewalt. In Oregon, Portland und Seattle haben Linksradikale »Autonome Zonen« gebildet und beherrschen die Straßen. Vielfach wird die Polizei mit dem Chaos nicht mehr fertig.

Das war der Grund, warum Präsident Donald Trump den Gouverneuren der betroffenen Staaten den Einsatz der Nationalgarde zur Unterstützung empfahl – und nicht, um friedliche Demonstranten zusammenzuschießen, wie Teile der linken Mainstream-Medien in Deutschland behauptete.

Der Niedergang New Yorks und anderer US-Städte ist Menetekel für die Zukunft der immer noch mächtigsten Volkswirtschaft der Welt. Sollte die Situation weiter eskalieren und schließlich außer Kontrolle geraten, könnte es sogar zu einem zweiten Bürgerkrieg kommen, der von Unkenrufern schon seit Jahren und Jahrzehnten als Schreckensszenario an die Wand gemalt wird. In der gegenwärtigen Konstellation aus Corona-Pandemie, wirtschaftlicher Rezession und linksradikalem Aufruhr könnte dieses Szenario nun Realität werden. Ein allzu knapper Ausgang der Präsidentschaftswahl im November könnte die Wahrscheinlichkeit gewaltsamer Konflikte zwischen den Lagern noch erhöhen.

Bestellinformationen:

» Udo Ulfkotte: Vorsicht Bürgerkrieg!, 308 Seiten, 24,95 Euro 9,99 Euro – hier bestellen!

» Greilich: Ratgeber Einbruchschutz & Heimverteidigung, 205 Seiten, 16,99 Euro – hier bestellen!

» T. C. A. Greilich: Selbstverteidigung mit freien Waffen, 95 Seiten, 9,99 Euro – hier bestellen!

Donnerstag, 09.07.2020