Tyler Durden

Ex-Deutsche-Bank-Manager mit Verbindung zu Millionendarlehen an Trump begeht Selbstmord

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In den letzten Jahren haben wir ausführlich über einen bizarren Anstieg von Selbstmorden in Bankerkreisen berichtet und die verschiedenen Theorien näher beleuchtet, welche diverse hochrangige Bankmanager mit Insiderskandalen verschiedenster Finanzinstitute auf höchster Ebene in Verbindung bringen. Kein Geldhaus weist dabei mehr Selbstmorde hochrangiger Manager auf als die Deutsche Bank.

Es begann am 26. Januar 2014, als ein 58-jähriger ehemaliger leitender Angestellter des deutschen Investment-Banking-Riesen, William Broeksmit, tot aufgefunden wurde, nachdem er sich in seinem Londoner Haus erhängt hatte. Er bekleidete in der Deutschen Bank eine Position, in der er mit riskanten Geschäften zu tun hatte und beriet die oberste Führungsebene des Instituts. Laut einem nach seinem Tod aufgefundenen Abschiedsbrief hatte er »Angst wegen verschiedener Behörden, die die Bereiche der Bank untersuchten, in denen er tätig war« (wir haben den Selbstmord in einem Beitrag ausführlich thematisiert).

Broeksmits Tod war nur der Auftakt einer beispiellosen Serie von Banker-Suiziden im Laufe desselben Jahres.

Zu den Geldhausmitarbeitern, die sich in der Folgezeit das Leben nahmen, gehörten ehemalige Fed-Manger sowie zahlreiche JPMorgan-Händler. Wenige Monate später beging ein weiterer Veteran der Deutschen Bank Selbstmord:

Der stellvertretende General Counsel der Bank und ehemalige SEC Enforcement Attorney, der 41-jährige Calogero »Charlie« Gambino wurde am Morgen des 20. Oktober an einem Treppengeländer erhängt aufgefunden.

Nun ein Sprung in die Woche, als Thomas Bowers, ein ehemalige Vorstand und Leiter der US-Privatvermögensverwaltung der Deutschen Bank (d.h. der Gruppe, die superreiche Kunden betreut), sich selbst richtete, indem er sich am vergangenen Dienstag, dem 19. November, laut dem ersten Bericht des Gerichtsmediziners in seinem Haus in Malibu erhängte. Bowers war 55 Jahre alt.

Über Bowers‘ Tod berichtete als Erster der New York Times-Reporter David Enrich, der derzeit sein Buch Dark Towers abschließt. In diesem Buch werden ausführliche Berichte von Val Broeskmit, dem Sohn des verstorbenen Risikomanagers der Deutschen Bank, und William Broeksmit, der sich wie bereits erwähnt im Januar 2014 in London erhängte, ausgewertet:

Der Absolvent der Universität Boston war gemäß seinem Lebenslauf zuletzt Chief Operating Officer der Starwood Capital Group:

»Bowers ist zuständig für die Umsetzung der wichtigsten strategischen Initiativen von Starwood Capital und für die Verbesserung der operativen Effizienz der öffentlichen und privaten Unternehmen und Geschäftsbereiche der Firma.«

Bevor er 2015 zu Starwood Capital wechselte, war Bowers stellvertretender Leiter des Asset and Wealth Management-Americas bei der Deutschen Bank, wo er 2005 begann und für Management und Integration des nord- und lateinamerikanischen Vermögensverwaltungsgeschäfts des Geldhauses verantwortlich zeichnete. Bowers war auch Vorstandsmitglied von Deutsche Bank Securities: Wenn jemand wusste, wo die Leichen vergraben waren – er war einer von ihnen.

Ebenso bemerkenswert ist, dass sowohl Bowers als auch Broeksmit anscheinend Schlüsselfunktionen für die US-Vermögensverwaltung der Deutschen Bank ausgeübt haben, wobei Broeksmit sich der zwielichtigen Deutsche Bank Trust Company Americas oder DBTCA bediente.

Am bemerkenswertesten jedoch: Aus einem Bericht desselben David Enrich vom März 2019 geht hervor, dass Bowers der Chef von Trumps persönlicher Bankerin Rosemary Vrablic war, die laut dem NYT-Bericht geholfen hat, Donald J. Trump in den Jahren vor seiner Wahl zum Präsidenten mehr als 300 Millionen Dollar an Darlehen zuzuschanzen.

»Rosemary ist weithin als eine der Top-Privatbankerinnen für Superreiche in den USA anerkannt«, teilte Bowers in einer Pressemitteilung vom September 2006 mit, in der er weiterhin bekanntgab, dass Vrablic einen Posten bei der Bank of America Private Bank übernehmen würde. Um dies zu verhindern, zahlte die Deutsche Bank Vrablic angeblich eine Garantie in Höhe von 3 Millionen Dollar, was bereits 2006 eine Menge Geld für einen Privatvermögensbanker war.

Laut NYT war Vrablic »keine traditionelle Privatbankerin, und ihre Chefs bei der Deutschen Bank ermutigten sie, aggressiv zu sein«. Während ihrer gesamten Karriere war Vrablic maßgeblich daran beteiligt, Trump und seine Immobilienunternehmen mit Krediten in der Größenordnung von Hunderten Millionen Dollar zu versorgen. Wie die NYT hinzufügt, nutzte Trump »Kredite der Deutschen Bank zur Finanzierung von Wolkenkratzern und anderen hochwertigen Immobilien und verwies wiederholt auf seine Beziehungen zur Bank, um politische Angriffe auf seinen Geschäftssinn abzuwehren. Die Deutsche Bank nutzte Trumps Projekte zum Aufbau ihres Investmentbankgeschäfts, kassierte Gebühren auf die Vermögenswerte, die er in ihre Obhut gab, und nutzte seine Prominenz, um Kunden zu gewinnen.«

Trumps Beziehung zu Vrablic war so eng, dass sie während Trumps Eröffnungsrede 2017 »in einem weißen Kapuzenparka in einem eingezäunten VIP-Abschnitt saß«.

Und an dieser Stelle geht es noch tiefer in den Kaninchenbau: Laut dem Forensic News-Journalisten Scott Stedman sagte »eine Quelle, die aus erster Hand über die FBI-Ermittlungen gegen die Deutsche Bank Bescheid wusste, dass Ermittler nach Bowers gefragt haben und wissen wollten, welche Dokumente er haben könnte«:

Stedman teilte weiterhin mit:

»Eine andere Quelle, die Einblick in die interne Struktur der Deutschen Bank hat, sagte, Bowers sei die Torwächterin für Finanzdokumente der wohlhabendsten Kunden der Bank gewesen.«

Hatte also Bowers, der ehemalige Chef von Frau Vrablic, mit den Darlehen der Deutschen Bank an Trump zu tun, und wurde er tatsächlich vom FBI wegen seiner Kenntnisse der geheimen Geschäfte der DB ins Visier genommen? Am wichtigsten: Resultierte sein Selbstmord in irgendeiner Weise aus diesen offenen Fragen?

Zwar ist die Antwort momentan noch unbekannt, aber wir können mit Enrich festhalten, dass »die Deutsche Bank nach Trumps Wahl 2016 auf Schadensbegrenzung geschaltet und sich für einen Ansturm öffentlicher Prüfungen gewappnet hat«, so mehrere Personen, die an der internen Reaktion beteiligt waren.

Es ist möglich, dass diese Prüfungen nun einen weiteren Manager der Deutschen Bank das Leben gekostet haben.

Freiag, 29.11.2019

Quelle: ZeroHedge