Tyler Durden

FBI bespitzelte Trump-Wahlkampfteam, Spion war langjähriger Handlanger von CIA und MI6

Seit zwei Wochen mehren sich die Spekulationen, denen zufolge das FBI einen »Maulwurf« im Wahlkampfteam Trumps eingeschleust hat. Nun berichteten am Freitag die New York Times und die Washington Post unabhängig voneinander, wie diese Infiltration vonstattenging. Erstmals enthüllt hatte das Ganze die New York Times. Sie schrieb, »mindestens ein Regierungsinformant traf sich mehrere Male mit Mr. Page und Mr. Papadopoulos«. Die Rede ist von Carter Page und George Papadopoulos, während des Wahlkampfs Berater von Donald Trump zu Fragen der nationalen Sicherheit. Der Zeitungsbericht bestätigte zudem die Existenz der Operation Crossfire Hurricane. Unter diesem Decknamen führte das FBI erste Ermittlungen zu Verwicklungen von Trump mit Russland.

Dank der sorgfältigen Enthüllung von Deep-State-Aktivitäten durch die beiden Tageszeitungen und zusätzlich tatsächlicher Berichterstattung durch Chuck Ross vom Daily Caller wissen wir nun, dass es gar keinen Maulwurf gab – beim Informanten handelt es sich um Stefan Halper, einen 73-jährigen Professor der Universität Cambridge. Der US-Bürger, Politikveteran und langjähriger Zulieferer der amerikanischen Geheimdienste, wurde vom FBI für die Aufgabe angeheuert, während des Präsidentschaftswahlkampfs von 2016 drei Mitglieder des Trump-Teams zu bespitzeln und sich mit ihnen anzufreunden.

New York Times und Washington Post nennen Halper nicht namentlich, aber wenn man die drei oben angegeben Artikel liest, wird mehr als offensichtlich, um wen es sich handelt bei dem »amerikanischen Akademiker, der in Großbritannien lehrt« und der sich »mehrere Male mit Mr. Page und Mr. Papadopoulos traf«– um Stefan Halper. Chuck Ross vom Daily Caller hatte Ende März über die Treffen Halpers mit den Trump-Beratern berichtet:

»Zwei Monate vor der Präsidentschaftswahl erhielt George Papadopoulos seltsamerweise eine Anfrage für ein Treffen in London. Es war eines von mehreren Treffen, die dem jungen Berater Trumps während des Präsidentschaftswahlkampfs angeboten wurden – und die er annahm.

Die Einladung, die bislang öffentlich nicht bekannt gewesen war, ging aus von Stefan Halper, Experte für Außenpolitik und Professor in Cambridge, der über Verbindungen zur CIA und deren britischem Gegenstück, dem MI6, verfügt.

Der Versuch vom September 2016 war nicht das einzige Mal, dass Halper Kontakt zu Mitgliedern aus Trumps Team aufnahm. Der 73-jährige Professor, der für drei republikanische Regierungen gearbeitet hat, traf sich mit zwei weiteren Wahlkampfberatern

Was diese Kontakte speziell macht, ist der Umstand, dass Halper mit zwei der vier Personen aus dem Trump-Lager gesprochen hat, gegen die das FBI im Zuge der Operation Crossfire Hurricane ermittelte. Im Zuge der Untersuchungen wurden der Agent Peter Strzok und andere im Sommer 2016 zu einem Treffen mit dem ehemaligen australischen Diplomaten Alexander Downer geschickt … der erklärte, ein betrunkener Papadopoulos habe eingestanden zu wissen, dass die Russen Hillary Clintons E-Mails hatten.

Interessanterweise gibt es eine Verbindung zwischen Downer und Halper, nämlich über Hakluyt & Co., ein britischer Dienstleister, der darauf spezialisiert ist, Opposition auszuspionieren. Gegründet wurde Hakluyt 1995 von drei ehemaligen britischen Geheimdienstagenten mit dem Ziel, Regierungen und Fortune-500-Konzerne mit normalerweise nicht zugänglichen Informationen zu versorgen – ein Angebot, für das die Kunden hohe Summen zu zahlen bereit sind.

Downer ist ein guter Freund der Clintons und sitzt seit einem Jahr in ihrem Beirat. Halper wiederum ist durch Jonathan Clarke mit Hakluyt verbunden. Gemeinsam mit Clarke, der bei dem Unternehmen als Director of Operations für die USA beschäftigt ist, hat er zwei Bücher verfasst. Der Daily Caller schreibt:

»Nach Angaben Downers hat ihm Papadopoulos im Mai 2016 im Verlauf einer in London geführten Unterhaltung erzählt, dass die Russen E-Mails von Hillary Clinton besitzen.

Diese Information wurde an andere Vertreter der australischen Regierung weitergegeben, bevor sie ihren Weg zu amerikanischen Staatsdienern fand. Einen Tag, nachdem Operation Crossfire Hurricane begann, flogen FBI-Agenten nach London, um Downer zu befragen. Was genau Downer im Rahmen der Befragung ausgesagt hat, ist bislang nicht publik geworden. Downers Gespräch mit Papadopoulos fand um den 10. Mai 2016 herum statt.«

Etwas Interessantes beizutragen hat auch Lifezette: »Downer ist nicht der einzige Clinton-Fan bei Hakluyt. Aus staatlichen Dokumenten geht hervor, dass mehrere amerikanische Vertreter des Unternehmens zwei von Hillary Clintons Wahlkampforganisationen 2016 große Spenden zukommen ließen.«

Laut Daily Caller kontaktierte Halper Papadopoulos am 2. September 2016 und ließ ihn nach London einfliegen, damit er an einem Papier zu Energiethemen in der Türkei, Zypern und Israel mitwirke. Für seine Leistung erhielt er letztlich 3.000 Dollar. Papadopoulos traf sich während seines Aufenthalts mehrfach mit Halper. Beispielsweise nahmen sie »an einem Abend Dinner im Travellers Club ein, einem traditionellen Londoner Herrenclub, der von internationalen Diplomaten frequentiert wird«. Der Daily Caller schreibt:

»Begleitet wurden sie dabei von Halpers Assistentin, einer Türkin namens Azra Turk. Quellen, die Papadopoulos‘ Angaben zu der Reise kennen, sagen, Turk habe während ihrer Treffen mit ihm geflirtet und dies später in E-Mails fortgesetzt.

Während der Treffen zwischen Papadopoulos und Halper ging es auch um E-Mails, allerdings sei das Thema nicht von Papadopoulos angeschnitten worden, heißt es aus Quellen, die mit seiner Darstellung der Ereignisse vertraut sind. Demnach habe Halper im Verlauf des Gesprächs wahllos die Russen und E-Mails in die Konversation eingestreut. Er sei wegen dieser Äußerungen Halpers argwöhnisch geworden, sagte Papadopoulos laut Personen aus seinem Umfeld.«

Unterdessen nahm Halper Carter Page zwei Tage nach dessen Rückkehr aus Moskau ins Visier. Der Daily Caller:

»Page war am 8. Juli 2016 in Moskau, um dort an einer Business School eine Rede zu halten. Die Moskaureise hat angeblich das Interesse des FBI weiter angeheizt. Page und Halper sprachen am Rande eines Symposiums zum Thema Wahlen, das wenige Tage später in Cambridge stattfand, miteinander. Zu den Rednern gehörten die ehemalige amerikanische Außenministerin Madeleine Albright und der ehemalige MI6-Chef (und enge Kollege Halpers) Sir Richard Dearlove.

Page geriet im September 2016 ins Licht der Öffentlichkeit, nachdem Yahoo! News berichtet hatte, das FBI gehe der Frage nach, ob sich Page bei seiner Reise nach Moskau mit zwei Kreml-Insidern getroffen habe.

Später stellte sich heraus, dass der Yahoo!-Artikel auf nicht bestätigten Informationen von Christopher Steele beruhte, einem ehemaligen britischen Spion, der das belastende Dossier über den Trump-Wahlkampf verfasste. Steeles von Demokraten finanzierter Bericht enthält auch die Behauptung, Page habe gemeinsam mit Paul Manafort, dem damaligen Leiter des Wahlkampfteams von Trump, an der angeblichen Verschwörung gearbeitet.«

Ein drittes Ziel Halpers war Sam Clovis, Mit-Chairman im Wahlkampfteam von Trump. Sein Name wurde am Freitag von der Washington Post enthüllt:

»Ende August 2016 wandte sich der Professor an Clovis und fragte, ob man sich irgendwo im Washingtoner Raum treffen könne, erklärte Clovis‘ Anwältin Victoria Toensing.

»Er sagte, er wolle den Wahlkampf unterstützen« und dem Trump-Team seine außenpolitische Erfahrung zur Verfügung stellen, so Toensing weiter.

Clovis, Politiker aus Iowa und ehemaliger Offizier der Air Force, traf sich mit der Quelle und unterhielt sich bei einem Kaffee kurz mit ihr in einem Hotelcafé in Crystal City, sagte Toensing. Das Treffen habe entweder am 31. August oder am 1. September stattgefunden. Der Großteil des Gesprächs habe darin bestanden, dass er Clovis nach seinen Ansichten zu China befragt habe.

»Es waren zwei Akademiker, die sich über China austauschten«, sagte Toensing. »Russland war nie ein Thema.««

Wer ist Stefan Halper?

Nachdem er in Stanford und Oxford studierte, arbeitete Halper für die Regierung Nixon als stellvertretender Direktor im Office of Management and Budget. Unter Präsident Carter war er von 1974 bis 1977 für den Stabschef im Weißen Haus tätig.

Über Jahrzehnte hinweg war Halper auf allerhöchster Ebene in die amerikanische Politik involviert. Für George H.W. Bush agierte er während dessen Präsidentschaftswahlkampf als nationaler Direktor für Politikentwicklung. Nachdem Bush gegen Reagan verlor, arbeitete Halper für Reagan unter drei verschiedenen Außenministern als Staatssekretär im Außenministerium.

Von 1984 bis 2001 arbeitete er als Berater für das Verteidigungsministerium und das Justizministerium. Halpers ehemaliger Schwiegervater war Ray Cline, ehemaliger stellvertretender CIA-Direktor. Angeblich hat er auch die Carter-Regierung bespitzelt und Informationen über deren Außenpolitik gesammelt (was Cline dementiert).

Eines zumindest ist sehr deutlich: Halper ist absolut kein unbeschriebenes Blatt.

Schwer vorstellbar, dass er damit gerechnet hat, dass er als der Mann in die Geschichte eingehen würde, der das Trump-Wahlkampfteam in einer Angelegenheit infiltriert hat, die sich zum größten Fall politischer Korruption entwickelt, die die Vereinigten Staaten je gesehen haben. Hätte Hillary einfach wie von sämtlichen »Experten« prophezeit die Wahl gewonnen, wäre das Thema selbstverständlich unter den Teppich gekehrt worden.

Quelle: ZeroHedge