Tyler Durden

Goldnachfrage aus China legt
2018 einen
sehr guten Start hin

Gold steht offenbar vor einem weiteren Boomjahr. Das fünfte Jahr in Folge gehen die Anleger davon aus, dass die Nachfrage nach dem Edelmetall hoch bleiben wird. Der Grund? Anhaltende geopolitische Spannungen und wenig vielversprechende Prognosen, was die Entwicklung von US-Wirtschaft und US-Dollar angeht.

Seit jeher haben die Menschen in Zeiten wirtschaftlicher Ungewissheit zu Gold gegriffen, um Ausfälle bei Wertpapieren oder Wechselkursen aufzufangen. Angesichts einer ungewöhnlichen Marktvolatilität wenden sich derzeit Menschen weltweit dem Edelmetall als sichere Anlage zu. 2017 stieg der Goldpreis um 14 Prozent und der Höhepunkt dürfte noch nicht überschritten sein.

Während der US-Dollar 2018 vermutlich etwas an Wert verlieren dürfte, zeigen der Euro und andere Währungen leichte Zugewinne.

In Indien hat es Tradition, sich nicht nur aus Investitionsgründen mit Gold zu befassen, sondern auch wegen seiner Rolle als Schmuck. Die traditionelle Hochzeitssaison in Indien beginnt bald und es ist selbst in den ärmeren Bevölkerungsschichten üblich, bei Hochzeiten Gold zu verschenken.

Im ersten Quartal 2018 lag die Nachfrage nach Goldschmuck in Indien zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert, statt 99,2 Tonnen wurden nunmehr 87,7 Tonnen gekauft. Allerdings hatte im vierten Quartal 2017 die Goldnachfrage mit 189,6 Tonnen einen Rekordwert erreicht, insofern kam der Rückgang nicht unerwartet. Für das restliche Jahr sehen die Prognosen gut aus, was Indiens Nachfrage nach Gold anbelangt. Treffen die Vorhersagen zu, wird es einen guten Monsun geben, was den indischen Bauern anständige Einkünfte bescheren sollte – ein nicht unerheblicher Faktor, machen die Bauern in der bevorstehenden Hochzeitssaison doch ein Drittel der indischen Goldkäufer aus. Kommt es wie 2014 und 2015 zu Dürren, geht Indiens Goldnachfrage üblicherweise zurück, insofern sind die aktuellen Wettervorhersagen eine gute Nachricht für den Markt.

China als weltgrößter Goldimporteur häuft Gold an und wird dies auf Sicht auch fortsetzen.

Im ersten Quartal 2018 stieg die Nachfrage nach Goldschmuck um sieben Prozent auf 187,7 Tonnen.

Mit einer größeren und abwechslungsreicheren Produktpalette umwerben chinesische Schmuckanbieter die wohlhabende und anspruchsvollere jüngere Kundschaft des Landes. 2017 verlief für den Einzelhandel eher schleppend, für dieses Jahr allerdings rechnet man in China mit einer starken Nachfrage. An der Schanghaier Goldbörse wurden durchschnittlich mehr als 170 Tonnen Gold monatlich abgezogen, im April lag die Nachfrage 28 Prozent über dem Vorjahreswert.

Während die politischen Spannungen zwischen den USA und China eskalieren, wenden sich chinesische Anleger verstärkt Goldbarren zu, um sich vor wirtschaftlich schweren Zeiten zu schützen. Im ersten Quartal 2018 summierte sich die Nachfrage bei Gold auf 78 Tonnen.

Nicht nur Schmuck ist ein Thema. Seit einem Jahrzehnt stockt die chinesische Regierung genauso wie Russland ihre Goldbestände auf. Dahinter steht nach Meinung von Beobachtern Pekings Absicht, die chinesische Landeswährung Renminbi durch Gold abzusichern. Ein derartiger Schritt könnte eine spürbare Abwertung des US-Dollars nach sich ziehen und dazu führen, dass der Dollar seinen Status als globale Leitwährung einbüßt. Sollte es dazu kommen, würde der Goldpreis nach Meinung von Experten neue Rekordhöhen erreichen, außerdem würden sich die globalen Machtgewichte vom Westen in den Osten verschieben.

Seit jeher ist Gold wegen seines Sachwerts gefragt. Setzen sich die derzeitigen Trends fort und die Goldnachfrage beschleunigt sich weiterhin im aktuellen Tempo, wird der Goldpreis durch die Decke gehen.

QuelleZeroHedge