Tyler Durden

Rückschlag für Dollar: EU bezahlt iranisches Öl künftig mit Euro

Der Zusammenbruch des Dollar rückt näher. Die Europäische Union beabsichtigt nämlich, ihre Öleinkäufe künftig nicht mehr in Dollar abzuwickeln, sondern in Euro.

Das wäre ein weiterer Nagel im Sarg der amerikanischen Währung. Zum jetzigen Zeitpunkt steht der Zusammenbruch des Dollar unmittelbar bevor, denn die EU trotzt in aller Öffentlichkeit den USA und hat einen Weg gefunden, der Drohung amerikanischer Sanktionen gegen den Iran den Stachel zu nehmen. »Zusatznutzen«: Die Europäer haben dazu beigetragen, das Schicksal des Dollars zu besiegeln. Wie die Nachrichtenagentur RT meldet, habe eine Quelle aus Diplomatenkreisen von der Entscheidung Brüssels berichtet.

»Ich verfüge über die Information, dass die EU beim Bezahlen von Rohöl aus dem Iran von Dollar auf Euro umsteigen wird«, so die Person.

Die Entscheidung der US-Regierung, sich aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückzuziehen, das unter Donald Trumps Vorgänger Barack Obama ausgehandelt worden war, hat zu Streit mit Brüssel geführt. Präsident Trump hat angekündigt, den Iran schnellstmöglich wieder mit Sanktionen zu belegen. Parallel dazu arbeitet Washington daran, die Regierung in Teheran zu stürzen. Das zeigen öffentlich gewordene Dokumente. Und allem Anschein nach hat sich Washington gerade grünes Licht gegeben, was diesen Punkt angeht:

Der Washington Free Beacon hat ein drei Seiten langes Weißpapier in die Hände bekommen, das bei Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrats kursiert. Darin enthalten sind Pläne, wie man einen Regierungsumsturz im Iran anstoßen könnte, nachdem sich die USA aus dem Atomabkommen zurückgezogen und erneut harte Sanktionen gegen den Iran verhängt haben.

Urheber des Plans ist die Security Studies Group (SSG), eine Denkfabrik mit engen Verbindungen zu ranghohen Personen im Weißen Haus, die mit Fragen der nationalen Sicherheit zu tun haben. Dazu gehört – natürlich – auch John Bolton, Trumps Chef-Berater in Fragen der nationalen Sicherheit.

Der Plan sieht eine Neuausrichtung der langfristigen Außenpolitik Washingtons gegenüber dem Iran vor, indem man explizit auf einen Regierungsumsturz hinarbeitet. Die Regierung Obama hatte sich dagegen ausgesprochen, als 2009 landesweit Demonstrationen durch den Iran fegten.

Es ist allerdings ausgesprochen wahrscheinlich, dass sich mehr und mehr Länder von der oftmals verheerenden Außenpolitik der USA distanzieren und der US-Dollar infolgedessen zusammenbricht. Wie RT berichtet, könnten Dutzende Verträge zwischen europäischen Unternehmen und Teheran platzen, sollte Brüssel sich den Sanktionsplänen der USA beugen. Die Folge wären schwere Schäden für die Wirtschaft des Irans und europäische Firmen würden einen gewaltigen Markt in Nahost verlieren. Stellt man dagegen um und wickelt seine Geschäfte in einer alternativen Währung ab, können beide Seiten den Handel miteinander trotz amerikanischer Sanktionen fortführen – und würden dabei auch noch dem US-Dollar schaden.

Federica Mogherini, die Hohe Vertreterin der EU für Außenpolitik, erklärte diese Woche, die Außenminister von Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Iran hätten vereinbart, in den kommenden Wochen an praktischen Reaktionen auf das Vorgehen der USA zu arbeiten. Berichten zufolge beabsichtigen die EU-Staaten, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zum Iran nicht nur nicht aufzugeben, sondern sogar noch zu vertiefen. Das gilt auch für Wirtschaftsbereiche wie Öl und Erdgas.

Quelle: ZeroHedge