Stephen Lendman

Saudi-Arabien schlachtet im Jemen massenweise Menschen ab – mit Waffen aus den USA, Großbritannien und Frankreich

Am Donnerstag bombardierten Einheiten Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) einen Bus in der jemenitischen Provinz Saada. Es war nur der jüngste Terrorangriff in einer ganzen Reihe derartiger Akte, unter denen das Land zu leiden hat.

Laut einem Bericht des Internationalen Roten Kreuzes kamen bei dem Angriff 51 jemenitische Zivilisten ums Leben, darunter 40 Kinder. 79 weitere Personen wurden verletzt, darunter 56 Kinder. Der Bus war gerade auf dem Weg zurück von einem Picknick, als er zum Ziel einer Terrorbombardierung wurde.

Seit Jahren werden in der Region Gemetzel begangen und schwere Verwüstungen angerichtet und die USA, Großbritannien und Frankreich sind dabei Mittäter, denn größtenteils sind sie es, die die Saudis, Ägypten und die VAE mit Waffen beliefern.

Fast die Hälfe aller amerikanischen Waffenexporte fließen in den Nahen Osten, die USA liefern rund ein Drittel aller Waffen weltweit, wie das Stockholm International Peace Research Institute meldet. Die Waffenexporte in den Nahen Osten haben sich zwischen 2013 und 2017 verdoppelt und dazu beigetragen, dass es in Syrien, im Irak, im Jemen und andernorts zu Gemetzeln und Zerstörung kommt.

Auf die USA, Großbritannien, Frankreich und andere EU-Nationen entfallen 98 Prozent aller Waffenlieferungen an Saudi-Arabien. Andere Länder der Regionen beziehen ihre Waffen größtenteils aus denselben Quellen.

Vor allem die USA, Deutschland und Italien beliefern Israel mit Waffen. Indien als weltgrößter Waffenimporteur kauft vor allem in Russland ein, in Amerika und Israel.

Wichtigster Kunde der britischen Rüstungsbetriebe ist Saudi-Arabien. Brendan O’Hare, Abgeordneter der Schottischen Nationalpartei, sagte: »Was muss ein Regime tun, wie oft muss es gegen internationale Menschenrechte verstoßen, bevor diese Regierung es als ungeeignet für Rüstungsgeschäfte erachtet?«

Die britische Initiative Campaign Against Arms Trade (CAAT) forderte die Regierung von Theresa May auf, »die unmoralischen und ungesetzlichen Waffenverkäufe an Saudi-Arabien zu stoppen, da diese die überwältigenden Beweise ignorieren und leugnen, wonach britische Waffen im Jemen im Widerspruch zu internationalen Menschenrechten zur Anwendung kommen«.

CAAT-Sprecher Andrew Smith sagte: »Britische Kampfjets und Bomben haben bei der fortwährenden Zerstörung eine zentrale Rolle gespielt.« Er rief zu einer umfassenden Untersuchung auf, die der Frage nachgehen solle, ob »britische Waffen bei diesem verabscheuungswürdigen Bombenangriff [auf den Schulbus] zum Einsatz gekommen sind«. Die Vorwürfe der CAAT an die Adresse der Premierministerin sind nun ein Fall für die Gerichte.

Unterdessen beliefern Amerika, Großbritannien, Frankreich und andere EU-Länder die saudi-arabische Tötungsmaschinerie weiterhin mit Waffen. Das britische Department for International Trade verzerrte die Wahrheit grotesk und teilte mit: »Großbritannien verfügt über eines der strengsten Systeme weltweit zur Exportkontrolle und wird auch weiterhin die getroffenen Entscheidungen verteidigen.« Und weiter: »Unsere Rüstungsexporte werden sorgfältig dahingehend geprüft, ob sie die strengen Kriterien erfüllen.«

Die russische Nachrichtenagentur RT schreibt:

»Großbritanniens Premierministerin Theresa May, Außenminister Jeremy Hunt und das Foreign Office haben sich zu der [Gräueltat rund um den Schulbus] nicht geäußert. Bitten seitens RT um eine Stellungnahme wurden ignoriert. Das Büro der Premierministerin weigerte, sich eine Liste mit Fragen eines RT-Journalisten entgegenzunehmen oder eine E-Mail-Adresse für künftige Anfragen zu benennen.«

Schatten-Außenministerin Emily Thornberry kritisierte die Regierung May dafür, »eine saudi-arabische Luftwaffe zu bewaffnen und zu beraten, die den Unterschied zwischen einem legitimen militärischen Ziel und einem Bus voller Kinder nicht erkennen kann«.

Fakt ist: Führt man einen Angriffskrieg, gibt es keine legitimen Ziele und ein Angriffskrieg ist es, der seit März 2015 im Jemen geführt wird. Amerika, Israel, die Saudis, die VAE und offenbar auch Großbritannien erachten Zivilisten und sogar Kinder als legitime Ziele.

Der Krieg im Jemen ist Washingtons Krieg und Großbritannien und Frankreich sind Partner bei dieser Aggression, während Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als Handlanger das Metzeln und Zerstören übernehmen.

Nikki Haley forderte alle beteiligten Parteien auf, »in guter Absicht« gemeinsam mit den Vereinten Nationen daran zu arbeiten, »eine politische Lösung für den Krieg zu finden«. Was Haley nicht sagte: Die Lösung wäre ganz einfach, denn die Regierung Trump und ihre Spießgesellen müssten einfach nur aufhören, das Land mit nackter Aggression zu überziehen.

Heather Nauert, Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums, weigerte sich am Freitag, Saudi-Arabien die Schuld an dem Schulbusmassaker zu geben. »Wir verfügen nicht über alle Einzelheiten zu den Ereignissen vor Ort«, redete sie sich schändlich heraus. Gleichzeitig gab sie Kämpfern der Huthi fälschlicherweise die Schuld an schweren Verbrechen, die von Saudi-Arabien und den VAE begangen wurden.

Die von Saudi-Arabien angeführte »Koalition« hat unterdessen eine Untersuchung zum Schulbusmassaker gestartet, die sie von aller Schuld reinwaschen soll. Schon zuvor wurde die Wahrheit mit der Behauptung verdreht, der Bus habe Raketen der Huthi an Bord gehabt.

Der Gräueltat vom Donnerstag sind diverse vorangegangen und es dürften wohl noch viele folgen, solange die USA nicht aufhören, das Land mit Aggression zu überziehen.