Stefan Schubert

Liebe Ostdeutsche, danke dass Ihr da seid!

Wir befinden uns im Jahr 2019. Ganz Deutschland ist von dekadenten westlichen Eliten besetzt … Ganz Deutschland? Nein? Ein Landstrich unbeugsamer Deutscher hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten: Ostdeutschland!

Der Autor bedankt sich herzlichst beim Asterix-Schöpfer René Goscinny für die Inspiration zur Einleitung, die zugleich eine zutreffende Zustandsbeschreibung unseres Landes widerspiegelt. Es gibt keine andere Bevölkerungsgruppe, die der links-grüne Mainstream mit Ressentiments, Hohn und Spott sowie offener Feindschaft überzieht, wie die Ostdeutschen. Der einzige Grund dieser Hetzerei ist dem Umstand geschuldet, dass die Unbeugsamen nicht wählen, was die westlichen Haltungsjournalisten ihnen vorschreiben, sondern dass sie ihr demokratisches Recht einer freien Stimmabgabe ausüben.

Das Blatt der guten Menschen aus dem vornehmen Hamburg darf beim Schüren von Ressentiments gegen politisch Andersdenkende natürlich nicht fehlen. »Ignoriert den Osten«, fordert ein doch sehr schmächtig aussehender Mark Schieritz, im Angesicht nahender AfD-Erfolge bei den ostdeutschen Landtagswahlen. Wie es sich für einen Angehörigen eines dekadenten elitären Zirkels gehört, studierte Schieritz nicht etwa an rückständigen deutschen Bildungseinrichtungen, sondern natürlich Politik und Volkswirtschaft an der Harvard University und an der London School of Economics.

Wir wissen nicht, ob Mama und Papa in einer weißen Jugendstil-Villa an der Außenalster residieren und ihrem Söhnchen zuerst die Schecks nach Harvard und London schickten und ihm anschließend den Job bei der Zeit verschafften, aber wundern würde dies nicht. An dieser Stelle möchte ich mich für die Spekulationen und das Schüren von Ressentiments gegen den Journalisten im vorherigen Satz entschuldigen, dies ist ansonsten gar nicht meine Art, aber das Lesen des Zeit-Artikels von Schieritz scheint negative Eigenschaften in mir geweckt zu haben.

Weil dieser Artikel exemplarisch für die arrogante West-Presse gegenüber eigenen Landsleuten ist, werden wir uns diesem Machwerk genauer widmen. Dort steht unter anderem: »In fast allen Industrieländern hat sich in den abgehängten Regionen ein Protestpotenzial herausgebildet, dass (sic!) zum politisch handelnden Subjekt wird.« Der ostdeutsche Wähler wird in dem Zeit-Artikel somit zu einem Subjekt degradiert, zu einer verachtenswerten Kreatur, die auch noch die Unverschämtheit besitzt, an Wahlen teilzunehmen.

Doch, da machen sich die immensen Studiengebühren der elitären Kaderschmieden in Boston und London bezahlt. Schieritz entwertet rund 14 Millionen ostdeutsche Wähler zu einem »politisch handelnden Subjekt«. Wie skandalös dieser Satz ist, wird deutlich, wenn man die verachtete Bevölkerungsgruppe austauscht. Also, den gesamten Artikel und ganz im Besonderen diesen Satz nicht auf Ostdeutsche bezieht, sondern auf Türken, auf Muslime oder auf Juden.

Diese und zahllose weitere Agitationen bildeten das Gerüst zum nächsten Schritt: dem ostdeutschen AfD-Wähler sein Recht auf Stimmabgabe zu entziehen. Nichts anderes hat der Landeswahlausschuss in Sachsen versucht, als dieser der AfD zwei Drittel ihrer Landesliste gestrichen hat. Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld schreibt dazu: »Es geht in Sachsen anscheinend um die Ausschaltung eines ungeliebten politischen Gegners durch bürokratische Tricks … Das Signal an die Sachsen ist klar … Ihr könnt wählen, was ihr wollt, aber wir sorgen dafür, dass nicht jede Stimme zählt. Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun.« Erst ein Gericht stoppte das totalitäre Agieren der politischen Einheitsfront.

Der Osten steht auf!

Im Angesicht der Wahlumfragen, die die Alternative für Deutschland als großen Wahlgewinner in Sachsen und Brandenburg prognostizieren und in einigen Umfragen gar als stärkste Partei sehen, brechen im Establishment jegliche Hemmungen weg. Das ehemalige Nachrichtenmagazin aus der Hamburger HafenCity marschierte mal wieder vorneweg und versuchte die Marschrichtung im politisch korrekten Feldzug vorzugeben. Das aktuelle Spiegel-Coverbild ziert eine Anglermütze in Schwarz-Rot-Gold, um das Bild von rechten Idioten, von Modernisierungsverlierern zu suggerieren. Ostdeutschland wird kurzerhand zum Pegidaland umgetauft, und wenn der blöde Ossi nicht gerade AfD wählt oder betrunken Hetzjagden auf Ausländer veranstaltet, dann läuft er eben bei Pegida mit. Die Schreiberlinge des Spiegels scheinen ihre Zeit an den gleichen Kaderschmieden vergeudet zu haben, wie der Hassprediger der Zeit.

Ja, die Wende und die Deindustrialisierung haben die ostdeutsche Wirtschaft und seine Bürger hart getroffen, aber längst haben sie die SED-Ruinen beiseite geräumt und einen erfolgreichen Strukturwandel vorzuweisen. Schauen wir uns einmal Brandenburg genauer an, also die laut Zeit-Schreiberling Mark Schieritz »abgehängten Regionen«. Brandenburg hat sich längst zu einem boomenden Tourismusstandort entwickelt, mehr als ein Drittel der Fläche wird von Wäldern, Naturparks, Seen und Wassergebieten eingenommen. Auch die Luft- und Raumfahrtindustrie ist in Brandenburg stark vertreten, ebenso wie Energiewirtschaft, Filmproduktionen und Landwirtschaft. Schriftsteller wie Theodor Fontane und Heinrich von Kleist werden für immer Brandenburgs literarische Bedeutung belegen. Und dem historischen Kern des preußischen Staates setzte der Preußenkönig Friedrich II. (Friedrich der Große), der volkstümlich auch der »Alte Fritz« genannt wurde, mit Park Sanssouci und dem dazugehörigen Schloss ein immerwährendes Denkmal, welches als Welterbe unter dem Schutz der UNESCO steht. In der linken Filterblase der Relotius-Presse wird das wunderschöne Brandenburg jedoch kurzerhand zu »abgehängten Regionen« erklärt.

Liebe Ostdeutsche, an dieser Stelle ist es Zeit, einmal danke zu sagen. Danke dafür, dass Sie unsere Gallier der Neuzeit sind. Dass Sie sich nicht verbiegen lassen und sich nicht von arroganten Schreiberlingen vorschreiben lassen, was Sie zu wählen haben.

Herzlichst
Ihr Stefan Schubert

Freitag, 30.08.2019